Wir sind eine Gruppe von CDU-Mitgliedern, die beruflich viel mit digitalen Medien zu tun hat

Angesichts der aktuellen Wahl einer oder eines neuen Parteivorsitzenden und der mittelfristig anstehenden Wahl einer Kanzlerkandidatin oder eines Kanzlerkandidaten – womöglich sogar Neuwahlen zum Bundestag -, wollen wir der von uns als überwiegend analog empfundenen CDU einen Impuls geben endlich digitaler und so auch mitgliedernäher zu werden.

Dass die Kandidaten für den Parteivorsitz lediglich auf wenigen dezentralen Regionalkonferenzen vorgestellt werden, empfinden wir als Armutszeugnis für die Union. Die CDU muss die Piraten und deren schon vor mehr als 10 Jahren entwickelten Tools zur Einbeziehung der Mitglieder sicher nicht 1:1 übernehmen. Es geht auch nicht darum die Parteistrukturen komplett über Bord zu werfen, aber etwas mehr als eine Handvoll Regionalkonferenzen und einen Livestream sollte eine Partei im Jahr 2018 dann doch anbieten, wenn es um die seit Jahren wichtigste Personalentscheidung der Partei geht.

Ein Onlinevotum, wie wir es als „Muster“ auf www.mitgliedervotum.com installiert haben, könnte den Mitgliedern an der Basis eine Stimme geben. Weitere Tools, wie Onlineforen und Livediskussionen würden die Diskussion anregen. Die CDU vergibt derzeit eine Chance sich mitgliedernah und gleichzeitig technik-affin zu präsentieren. Gerade in Abgrenzung zur ein wenig angestaubten SPD, die immer noch hunderttausende Briefe durch die Republik verschickt um ihre Mitglieder zu befragen, sollte die Union sich offen für neue Möglichkeiten der Mitgliederbefragung zeigen.

Das vorliegende Voting auf www.mitgliedervotum.com hat methodische Schwächen, ist offen für Mehrfachabstimmung und unterscheidet nicht effektiv zwischen Mitgliedern und Nichtmitgliedern. Dennoch sind wir gespannt auf die Reaktionen und das Abstimmungsverhalten.

Was wäre alles möglich, wenn man die Digitalisierung der Mitgliederkommunikation nun in Angriff nehmen würde? Man müsste nur einfach damit anfangen…

Osnabrück im November 2018

PS: Den regelmäßigen Podcast der Bundeskanzlerin, die CDU-Homepage, QR-Codes auf Wahlplakaten und gelegentliche E-Mails an die Mitglieder empfinden wir nicht als besonders innovativ. Schön, dass es sowas schon gibt, aber da geht noch mehr!